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Begegnungen in der Innenstadt – Mehrgenerationen-Treff macht’s möglich
Der „Borkemer Herbst“ brachte viele interessierte Menschen in die Friedrichsstraße und damit auch in den brandneuen Bürgertreff MGT in der ehemaligen „Drogerie Klonk“. In ungezwungener Atmosphäre nahmen die Osterburkener, aber auch etliche Bürgerinnen und Bürger aus den Nachbarorten, die Chance wahr, Informationen und Eindrücke davon zu sammeln, was bald im „MGT mit Herz“ geboten sein soll. Voraussichtlich am 29. November 2024 sollen die dann komplett renovierten Räume ihrer neuen Bestimmung übergeben werden. Das MGT-Team freute sich über das große Interesse aus der Bevölkerung am Sonntag. Intensive Gespräche, kreative Angebote zur Mitarbeit und tolle Ideen waren Wasser auf den Mühlen der Ehrenamtlichen. Derzeit besteht das MGT-Team aus Anna Cunningham, Erwin Ehrenfried, Helga und Uwe Fischer, Brigitte Kieser, Kay Nultsch, Angelika und Joachim Peters, Klaus Vogel sowie Carola Förster, Sarah Linnemann, Mark Linnemann, David Kelly (zeitweise) und Nora Ziegler (zeitweise).
Für die Leitung des Projekts, die Kontakte zur Stadt, zu Sponsoren, für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und andere übergreifende organisatorische Aufgaben hat sich ein Kernteam gebildet, das aus Brigitte Kieser, Mark Linnemann und Joachim Peters besteht.
Was sind die Ziele des MGT? „Zum einen wollen wir wieder mehr Leben in die Innenstadt bringen und Angebote für alle Generationen machen. Gleichzeitig wollen wir leer stehende Räume sinnvoll nutzen“, machen Brigitte Kieser vom Mehrgenerationen-Treff und das MGT-Team deutlich. „Zum anderen sollen Bürgerinnen und Bürger, egal welchen Alters und welcher Herkunft, ohne Berührungsängste im MGT eine kleine, aber feine Begegnungsstätte besuchen können. Wir wollen ein Projekt FÜR und MIT allen Generationen aus Osterburken und seinen Teilorten schaffen“, zeigt sich das Team zuversichtlich.
Dabei wollen wir „keineswegs eine Konkurrenz zu den seit Jahrzehnten erfolgreichen und attraktiven Vereinsangeboten sein“, betonen die Mitglieder. „Ganz im Gegenteil. Der MGT will ergänzen und da, wo ein Bedarf an anderen Inhalten und Themen von der Bevölkerung formuliert wird, will der MGT entsprechende Angebote machen. Darüber hinaus wünscht sich das Team Partner für gelingende Kooperationen. Dabei ist zum Beispiel an Schüler und Schülerinnen, an Vereine und Institutionen, Unternehmen und Banken gedacht. Aber natürlich wäre auch eine Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden, dem Römermuseum oder sozialen Einrichtungen in der Stadt bereichernd.“
Auch Bürgermeister Jürgen Galm fiebert der Eröffnung des Mehrgenerationentreffs entgegen. „Ein MGT kommt allen zugute. Er bringt Jung und Alt zusammen und alle können voneinander etwas lernen. Gewiss füllt der MGT eine Lücke, die in Osterburken bisher bestand; und zwar nicht nur im gesellschaftlichen Angebot, sondern auch in der Belebung der Innenstadt“, sagt das Stadtoberhaupt.
Wie kam es zum MGT? Angefangen hat alles im Winter 2019/20, als die Stadt zur „Bürgerwerkstatt“ einlud. Mit einigen anderen Projekten, wie zum Beispiel dem „Römerspielplatz Neptun“ und dem „Raum für Kreativität“ wurde auch ein „Mehrgenerationen-Treff“ als Idee formuliert. Dann legte Corona erst mal viele Ideen auf Eis. Und nun, vier Jahre später, hat sich im Frühjahr die Projektgruppe „MGT Osterburken“ gebildet.
Nachdem die „Bürgerwerkstatt“ damals ja eine Initiative der Stadt war, zeigten sich Bürgermeister Galm, der Stadtrat und die Stadtverwaltung offen für den MGT. Nachdem man das Konzept in einer Gemeinderatssitzung im Frühjahr dieses Jahres vorgestellt hatte, beschloss das Gremium, den MGT zu genehmigen und die Stadt übernahm die Trägerschaft. Die Finanzmittel für die Renovierung der Räume stellt sie ebenfalls bereit. Weitere Fördermittel sind bereits vom MGT-Team beantragt. Ein Teil der Möbel und Ausstattung konnten schon durch die Teammitglieder selbst sowie aus einem Nachlass und aus Altbeständen anderer Osterburkener Einrichtungen sowie aus Sachspenden beschafft werden. Die MGT-Mitglieder freuen sich natürlich über private und gewerbliche Unterstützer und Spenden, denn da die Angebote für die Bevölkerung kostenfrei sein sollen, gibt es keine Einnahmen, mit denen die Dinge des täglichen Bedarfs bezahlt werden können. Dafür wird ein städtisches Spendenkonto eingerichtet, über das Privatleute und Unternehmen den MGT unkompliziert unterstützen können.
Wie hat der MGT seinen Platz an der Kirnaubrücke gefunden? Die Suche nach geeigneten Räumen begann bereits 2020. Nach mehreren Gesprächen und Besichtigungen, zum Beispiel im Gebäude der Sparkasse und im Jugendhaus, stellten sich der Verkaufsraum und das Büro der ehemaligen „Drogerie Klonk“ in der Friedrichstraße als ideal dar. „Die Räume sind für alle Bürgerinnen und Bürger gut erreichbar, barrierefrei, mitten in der Stadt und groß genug für den MGT-Zweck. Dabei bleiben die Kosten für Renovierung und Miete überschaubar“, berichtet das MGT-Team. „Im räumlichen und inhaltlichen Zusammenspiel von Römerspielplatz, weiter entwickeltem Stadtgarten und eventuell noch anderen künftig entstehenden Angeboten will der MGT ein generationenübergreifender Partner sein.“
Dass der Standort in der Friedrichstraße tatsächlich das Zuhause der Begegnungsstätte wurde, dafür dankt das Team Bürgermeister Jürgen Galm, dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung. „Ingrid Götz, der Eigentümerin des Gebäudes, gebührt ebenfalls Dank. Sie leistet ihren ganz persönlichen Beitrag zu den Zielen des MGT mit der Überlassung ihrer Räume und einer sozialen Mietforderung gegenüber der Stadt“, betont Joachim Peters vom Kernteam des MGT.
Nachdem der Standort geklärt war, ging es ans Renovieren. Seit Anfang September sind zwei Mitarbeiter des Bauhofs unter großem persönlichem Einsatz damit beschäftigt, nicht nur eine neue rollstuhlgerechte Unisex-Toilette einzubauen, sondern auch die alten Elektroheizkörper durch vier neue sowie die alten Leuchtstoffröhren durch stromsparende Lampen zu ersetzen. Reparaturarbeiten an der Mauer wurden vorgenommen. Im Nebenraum wurde eine Teeküche eingebaut und alle Räume sind nun weiß gestrichen, wirken hell und freundlich. Die attraktiven Bilder der Malgruppe „Raum für Kreativität“, die derzeit an den Wänden prangen, tun ihr Übriges, um die MGT-Räume einladend und interessant zu gestalten. Auch die Eingangstüre wird in Kürze noch erneuert und führt dann über die Rampe vor dem Gebäude auch Menschen mit Rollstuhl und Rollator sicher ins Innere.
Über der ehemaligen Schaufensterfront prangt in großen Lettern der Name der Begegnungsstätte: „Mehrgenerationen-Treff Osterburken“. Jetzt muss das Ganze nur noch mit Leben gefüllt werden. Und auch dafür gibt es schon gute Ideen. Demnach sind zum Beispiel ein betreutes öffentliches Bücherregal, ein Literatur-Café, eine Schreibwerkstatt, Serviceleistungen für Computer- und Internetfragen, ein Strick- und Häkel-Café, eine Börse für Pflanzensetzlinge, geführte Wandertouren für Jung und Alt in Kooperation mit dem Albverein, ein Repair-Café, Handy- und Internetkurse für Senioren, Eltern-Kleinkind-Angebote, evtl. ein Trauercafé und Vorträge zu Gesundheit, gelingender Kommunikation, Reisen, Obst- und Gartenbau, Fotografie etc. denkbar. Für einige der Angebote gibt es aus dem bestehenden Team heraus auch schon die nötige Men- und Women-Power. Und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das Team freut sich über weitere Ideen und Angebote und vor allem über neue ehrenamtliche Mitglieder, die die Themen selbst begleiten.
Ab Dezember sollen dann einzelne Angebote bereits stattfinden. Für eine sinnvolle, ausgeglichene und geordnete Nutzung der MGT-Räume wird es einen Wochenplan geben, der alle Infos für interessierte Besucher und Besucherinnen enthält.
Vorbild und Ratgeber des MGT Osterburken ist das Mehrgenerationenhaus MGH in Buchen. Auch dort wurde 2016 mit einer kleinen Begegnungsstätte begonnen, die sich zu einer sehr erfolgreichen Einrichtung entwickelt hat. Der MGT Osterburken freut sich über die Patenschaft des MGH-Teams Buchen und der Diakonie Mosbach, die sich zur Beratung und Unterstützung bereit erklärt haben.
Wer also Lust und Zeit hat, zum MGT-Team dazuzustoßen, ist herzlich willkommen: Einfach per E-Mail an mgt(@)osterburken.de wenden oder direkt eines der MGT-Mitglieder ansprechen.